Handchirurgie

Morbus Dupuytren

Anatomischer Verlauf der Palmaraponeurose

Anatomischer Verlauf der Palmaraponeurose

Beim Morbus Dupuytren kommt es zu einer Vernarbung der so genannten Palmaraponeurose an der Hand. Diese Sehnenplatte liegt direkt unter der Haut und schrumpft bei der Vernarbung in Längsrichtung. Durch diese Verkürzung können die betroffenen Finger mit der Zeit nicht mehr komplett gestreckt werden. Die Ursache für diese meist schmerzlose Erkrankung ist nicht eindeutig bekannt. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Je nach Ausprägung wird der Morbus Dupuytren in vier Schweregrade nach Iselin eingeteilt.

Die Diagnose des Morbus Dupuytren

Die Diagnose des Morbus Dupuytren wird bei einer klinischen Untersuchung gestellt. In der Anfangsphase kommt es zu einer Knotenbildung im Bereich der Handfläche. Der betroffene Finger kann zunächst noch vollständig gestreckt werden (Iselin Grad 1). In der Folge ist meist eine vollständige Streckung im Grundgelenk (Iselin Grad 2) und anschließend auch im Mittelgelenk (Iselin Grad 3) nicht mehr möglich. Kommt es bei weiterem Fortschritt zu einer kompensatorischen Überstreckung im Endgelenk liegt ein Grad 4 nach Iselin vor. Grundsätzlich können ein einzelner Finger oder mehrere Finger von der Erkrankung betroffen sein.

Die Therapie des Morbus Dupuytren

Eine wirklich gute konservative Methode zur Therapie des Morbus Dupuytren gibt es bisher noch nicht. Die Operation wird ab dem Stadium 2 nach Iselin oder bei Schmerzen empfohlen. Bei der Operation wird die narbig veränderte Palmaraponeurose frei präpariert und entfernt, so daß in der Regel die Fingersteckung im Anschluss wieder möglich ist. Wegen der engen Lagebeziehungen und Verwachsungen der narbig veränderten Stränge zu den Gefäß-Nerven-Bündeln, die zu den einzelnen Fingern ziehen, findet der Eingriff meist unter Lupenbrillenvergrößerung statt. Die Operation wird bei uns ambulant oder stationär in Plexusanästhesie (Oberarmbetäubung) oder Vollnarkose durchgeführt. Der Heilungsprozess dauert abhängig vom Schweregrad bis zu einigen Wochen. Nach der Operation erhalten Sie von uns Krankengymnastik und bekommen ggf. Schienen zur Übungsbehandlung verschrieben.

Bild 1: typische Schnittführung zum Kleinfinger
Bild 1: typische Schnittführung zum Kleinfinger
Bild 2: typischer Zugang an einem Langfinger
Bild 2: typischer Zugang an einem Langfinger
Bild 3: möglicher Zugang bei mehreren Fingern
Bild 3: möglicher Zugang bei mehreren Fingern
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